Illner und Lanz überrascht von der Vernunft „Hinter der Fichte“ muss gar nicht die ganze
Welle antirussischer Propaganda auf den Sendern mehr enthüllen. Das tun die Neo-Münchhausens inzwischen formvollendet selber. Die Situation ist schlicht irreal. Die Schriftleiter der Konzern- und Staatsmedien beharren – anstelle einer objektiven Informationspolitik – bockbeinig auf den absurdesten Narrativen wie z. B. dem Abschuß von MH17 durch Pro-/oder Ganzrussen oder der Invasion der Ukraine durch Russland.
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Focus 28. 8. 2014 |
Beweise haben sie nicht, aber die proportional zu ihrer Beschränktheit wachsende Arroganz verleitet sie, sich lächerlich zu machen, indem sie – die Fakten liefern sollen – gestehen, nur die politisch gewünschten Aussagen zu transportieren. Beweise ersetzt die angebliche vierte Gewalt schamlos durch Indizien. So bei Illner das Golineh-Atai-Double vom „Stern“, Katja Gloger, die ganz offen „einen Berg von Indizien“ (!) hat, daß Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Der sachlich-nüchterne Bundeswehr-General Kujat fährt ihr ob dieses Unfugs in die Parade. Doch dazu später.
Dieser Bumerang kommt jetzt erfreulicherweise zurück. Der gesunde Menschenverstand außerhalb der Medien bricht
in den Sendern durch. Allerdings fast nicht von den Medien
machern, sondern weitestgehend von Bürgern. Gabor Steingart sagt im
Handelsblatt: „Das Meinungsspektrum wurde auf Schießschartengröße verengt. Blätter, von denen wir eben noch dachten, sie befänden sich im Wettbewerb der Gedanken und Ideen, gehen im Gleichschritt mit den Sanktionspolitikern auf Russlands Präsidenten Putin los.“ Der Unternehmer Wolfgang Grupp in der Wirtschaftswoche:
„Putin ist kein Kriegstreiber“. Ingolf Lück riet erst diese Woche live bei „Volle Kanne“ (ZDF), wer Putin für einen Kriegstreiber hielte, solle andere Zeitungen lesen.
ZDF verfrantzt
Gestern nun hatte Justus Frantz – freundlich lächelnd – bei Lanz den schwarzen Kanal voll vom russophoben Putin-Bashing. Hier sein kurzes Statement, flankiert von einer weltfremden Senta Berger und dem wie gewohnt spitzen Lanz.
Gestatten „EU-Schulz, Verschwörungstheoretiker.“
Hochinteressant die Konstellation eine Stunde zuvor (4. 9. 2014 bei „Maybrit Illner“). Die Statements die Illner sich anhören musste, darunter das von dem NATO-General a. D. Kujat, kamen für sie augenscheinlich unerwartet. Die Planung war, wie im Staats-TV üblich, 4-5 Mann gegen einen Quoten-Russen, in diesem Fall, den russischen Botschafter in Berlin. Unter den Diskutanten der süffisante Geschäftsträger der Ukraine in Berlin,
Vasyl Khymynets, der sich ob seiner Omnipräsenz sein Feldbett gleich bei ARD und ZDF aufschlagen kann; NATO-General a. D. Kujat, Stern-Reporterin Gloger, EU-Parlaments-Chef Schulz (SPD), Richard David Precht. Festzuhalten bleibt wie Schulz, der sich gerne reden hört, sich selbst nicht zuhört. Sonst hätte er die Hände vors Gesicht geschlagen. Dieser aufgeblasene Schulz wiederholt doch tatsächlich am jenem 4. 9. 2014 bei „Maybrit Illner“ (min. 24:30) ungerührt die Lüge vom Abschuss des malaysischen MH17 durch die Aufständischen in der Ost-Ukraine. Er macht daraus gleich – schlecht gelogen wie der
ministrante StammlerSchmidt von der CSU – wörtlich „niederländische Linienmaschinen“. Als würde nicht der selbstdenkende Teil der Welt seit Wochen über diese NATO-Verschwörungstheorie den Kopf schütteln. Hey Mr. Schulz. Es ist Russland, das die Aufklärung des Absturzes durch neutrale Stellen; und bei UNO, PACE und EU die Veröffentlichung der Bänder und Daten fordert. Es ist Schulzes Westen, der die Veröffentlichung der Ermittlungsergebnisse bis 2015 verschleppen will und sogar
strenge Geheimhaltung verfügt hat. Und da hat Schulz die Stirn solche Lügen zu verbreiten und Sanktionen gegen Russland zu fordern, „das ständig das Völkerrecht breche“! Dass das Publikum nicht gebrochen hat – Chapeau.
Ich kann mir nicht helfen, aber bestimmten Menschen steht ihre Gesinnung ins Gesicht geschrieben. Wenn ich mir Rasmussen, Gauck, Steinmeier oder wie gestern, Martin Schulz und Vasyl Khymynets, den Abgesandten der Kiewer Putschisten anschaue.
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Ghostbuster: Vasyl Khymymets hat zerstörte russische Panzerkolonne in der Ukraine „gesehen“. |
General an Schütze A.
Eine Affinität zur Bundeswehr kann man mir schwerlich unterstellen, solange sie keine Verteidigungsarmee – nur in Deutschland – ist. Trotzdem, ganz offen: Beeindruckend und erfrischend die trockene, emotionslose Art des ehemaligen NATO-Generals und als Generalinspekteur Chef der Bundeswehr, Harald Kujat, der es mit seiner Offiziersehre nicht in Einklang bringen könnte, die Hirngespinste von Politikern und Reportern über „die russische Armee in der Ukraine“ unwidersprochen zu lassen. Zunächst bestätigt er im Studio die Zerrüttung der ukrainischen Armee, die gegen Russland keine Chance habe. Sofort merkt der Zuschauer, warum die riesige Rote Armee – unter solch einladenden Bedingungen – eben nicht in Kiew oder Lwiw steht. Weil Russland eben doch kein Aggressor ist.
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